Für Behörden, Betreiber kritischer Infrastrukturen und datenschutzbewusste Unternehmen in der EU zählt nicht nur, ob Matrix innovativ ist – sondern ob es DSGVO-konform ist, vor ausländischer Überwachung schützt und echte Datenkontrolle ermöglicht.
Leider ist die Antwort eindeutig: Matrix ist kein sicherer Ansatz für den Schutz sensibler Daten in der EU.
Matrix mag ein offenes Protokoll sein, doch der meistgenutzte Client (Element), die meisten Hosting-Dienste (EMS) und zentrale Infrastrukturkomponenten (z. B. Secure Border Gateway) werden von Element Technologies Ltd. in Großbritannien entwickelt und betrieben.
Das ist entscheidend. Seit dem Brexit gehört das Vereinigte Königreich nicht mehr dem EU-Rechtsrahmen an und hat Überwachungsgesetze wie den Investigatory Powers Act (IPA) verabschiedet.
Dieses Gesetz erlaubt:
Wenn Ihre Matrix-Installation auf Element-Hosting oder von Element entwickelter Software basiert, sind Sie diesen Risiken ausgesetzt – selbst wenn Ihr Server physisch in der EU steht. Softwareupdates oder Abhängigkeiten aus dem Vereinigten Königreich können eine rechtliche Exponierung verursachen, die nicht mit Schrems II oder den Artikeln 44–46 der DSGVO vereinbar ist.
Matrix verweist auf seine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE), doch die zugrunde liegenden Protokolle – Olm (für 1:1-Chats) und Megolm (für Gruppenkommunikation) – weisen gravierende Datenschutzdefizite auf:
Kurz gesagt: Die Matrix-Verschlüsselung schützt den Nachrichteninhalt, nicht aber die Kommunikationsstruktur – genau jene Daten, die europäisches Datenschutzrecht besonders schützen will.
Das föderierte Modell von Matrix erlaubt jedem Homeserver, mit jedem anderen zu kommunizieren. Das fördert zwar Dezentralität, öffnet jedoch auch Tür und Tor für Bedrohungen:
Für die DSGVO ist das besonders kritisch: Metadaten gelten als personenbezogene Daten. Wenn Ihr Homeserver – auch nur kurzzeitig – mit einem ausländischen oder bösartigen Server Daten austauscht, könnte dies einen illegalen Datenexport ohne geeignete Schutzmaßnahmen darstellen.
Element ist sich der Risiken der offenen Föderation bewusst – und verkauft eine Lösung: das Secure Border Gateway (SBG). Dieses kommerzielle, proprietäre Gateway filtert und vermittelt den Datenverkehr zwischen Ihrem Homeserver und dem Matrix-Netzwerk.
Es erlaubt:
Doch das bringt neue Probleme:
Schlimmer noch: Der Einsatz des SBG kann zu Problemen bei Cybersecurity-Zertifizierungen wie ISA/IEC 62443 führen, die Transparenz und Prüfbarkeit aller Systemkomponenten vorschreiben – Anforderungen, die ein proprietäres Gateway nicht erfüllen kann.
Die Matrix Foundation soll das Protokoll unabhängig verwalten – doch diese Unabhängigkeit steht zunehmend infrage.
Wie im Artikel „Matrix Is Cooked“ dokumentiert, hat Element Technologies Ltd. zunehmend die Kontrolle über das Matrix-Ökosystem übernommen – von Lizenzentscheidungen bis hin zur Codeentwicklung. In den Jahren 2023–2024 verlagerte Element wesentliche Codebasen ohne Rücksprache mit der Foundation in neue AGPL-Repositories – eine Entscheidung, die Community-Mitglieder ausschloss und die Macht beim Unternehmen konzentrierte.
So wird aus einem dezentralen Versprechen eine zentralisierte Realität – unter Kontrolle eines einzelnen, britischen Unternehmens.
Die Folge ist eine riskante Kombination aus:
Wenn Ihre Organisation sichere Kommunikation benötigt, die europäischer Souveränität gerecht wird, ist Wire die verlässlichere Wahl:
Verschlüsselung allein garantiert keinen Datenschutz – vor allem nicht, wenn Metadaten offenliegen, Föderation unkontrolliert ist und das System fremden Überwachungsgesetzen unterliegt.
Matrix, wie es heute von Element kommerzialisiert wird, scheitert am EU-Anforderungen aus mehreren Gründen:
Wenn Ihre Organisation der DSGVO, Schrems II, NIS2 oder BSI-Richtlinien unterliegt: Matrix ist ein Risiko, kein Schutzmechanismus. EU-Organisationen sollten echte Privatsphäre, wahre Souveränität und überprüfbare Vertrauenswürdigkeit verlangen – nicht nur verschlüsselte Nachrichten auf einer unsicheren Oberfläche.
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