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Digitale Souveraenitaet

Digitale Souveränität 2025: Warum sie für europäische Unternehmen entscheidend ist

Erfahren Sie, wie Europas Agenda für digitale Souveränität im Jahr 2025 Compliance, Cloud-Strategien und sichere Zusammenarbeit verändert – und wie Wire diesen Wandel unterstützt.

In der digitalen Wirtschaft ist Datenkontrolle gleich Macht. Fragen darüber, wer Daten besitzt, verarbeitet und schützt, stehen im Zentrum politischer und wirtschaftlicher Debatten. Das Jahr 2025 markiert einen Wendepunkt in Europas Bestreben nach digitaler Souveränität – angetrieben durch strengere Regulierung und zunehmende geopolitische Spannungen. Für Unternehmen in der EU ist digitale Souveränität heute eine strategische Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum in einem zunehmend regulierten Umfeld.

Der Stand der digitalen Souveränität in Europa

Begriffe wie digitale Souveränität, Datensouveränität und Datenresidenz gehören inzwischen zum europäischen Vokabular. Doch was bedeuten sie genau – und wie unterscheiden sie sich?

Datenresidenz beschreibt den physischen Standort von Datenzentren. Sie bedeutet jedoch nicht automatisch, dass die Daten der Gerichtsbarkeit des jeweiligen Landes unterliegen. So können in Deutschland gespeicherte Daten eines US-Anbieters weiterhin dem US-Recht unterstehen (DataStealth).

Datensouveränität bedeutet, dass Daten den Gesetzen und Vorschriften des Landes unterliegen, in dem sie erhoben, verarbeitet und gespeichert werden. Damit gelten lokale Datenschutz- und Zugriffsregeln, auch wenn der Cloud-Anbieter im Ausland ansässig ist (IBM Think).

Digitale Souveränität geht darüber hinaus. Sie beschreibt die Fähigkeit von Staaten, Organisationen und Individuen, ihre Daten, Technologien und digitale Infrastruktur eigenständig zu kontrollieren – ohne von externen Akteuren abhängig zu sein. Dazu zählen Hardware, Software, Netzwerke und Cloud-Dienste (Law Journal Digital).

Europa war schon immer Vorreiter im Datenschutz, bleibt jedoch stark abhängig von US-Hyperscalern. Dies führt zu Spannungen zwischen Souveränitätszielen und praktischen Realitäten. Der State of the Digital Decade 2025-Bericht nennt folgende Prioritäten:

  • Investitionen in Konnektivität, Halbleiter, souveräne Cloud- und Dateninfrastrukturen, KI, Quantencomputing und Cybersicherheit
  • Strukturelle Reformen zur Stärkung des Binnenmarkts und technologischer Unabhängigkeit
  • Vereinfachung administrativer Prozesse zur Förderung von Innovation

Geopolitische und regulatorische Treiber

NIS2-Richtlinie
Seit Oktober 2024 in Kraft, gilt sie für kritische Infrastrukturen und schreibt umfassendes Risikomanagement und Cybersicherheitsmaßnahmen entlang der Lieferkette vor. Sie stärkt die europäische Kontrolle über digitale Abläufe und verpflichtet Unternehmen zu strikten Meldefristen bei Sicherheitsvorfällen.

DSGVO-Durchsetzung
Seit ihrer Einführung 2018 gilt die DSGVO weltweit als Maßstab für Datenschutz. Ihre Durchsetzung wurde deutlich verschärft – insbesondere bei internationalen Datentransfers, Transparenz und Einwilligung. Verstöße bergen heute erhebliche finanzielle und reputative Risiken.

Datenresidenz-Vorgaben
Angesichts geopolitischer Spannungen und extraterritorialer Gesetze verschärft die EU die Anforderungen an die Datenhaltung – besonders in Bereichen wie Verteidigung, Gesundheitswesen und Finanzdienstleistungen. Kritische Daten sollen zunehmend innerhalb der EU-Grenzen oder bei Anbietern liegen, die vor ausländischem Rechtszugriff geschützt sind.

Versprechen von Big Tech und die Realität

Globale Hyperscaler werben mit „souveränen Clouds“ für europäische Kunden. In der Praxis unterliegen diese Angebote jedoch weiterhin US-Gesetzen wie dem CLOUD Act und FISA Section 702. Damit können US-Behörden auf europäische Daten zugreifen – selbst wenn sie in der EU gespeichert sind, wie wir in unserer Analyse zum CLOUD Act und der EU-Datensouveränität erläutert haben.

Um diese Abhängigkeit zu verringern, will die EU-Kommission 2025 den Cloud and AI Development Act einführen. Ziel ist es, die europäische Rechenzentrums-Kapazität innerhalb von sieben Jahren zu verdreifachen und gemeinsame Beschaffungsregeln für den öffentlichen Sektor zu schaffen.

Parallel treibt GAIA-X, die deutsch-französische Initiative, die Umsetzung einer föderierten, sicheren Dateninfrastruktur voran. Über 180 Datenräume fördern den geschützten Datenaustausch und Innovation in europäischen Rahmenbedingungen. Diese Initiativen unterstützen auch den European Data Act und das AI Act.

Gemeinsam stärken diese Maßnahmen die digitale Infrastruktur Europas und verringern die Abhängigkeit von außereuropäischen Anbietern – ein Thema, das wir auch in „Warum Big Tech Europas Datensouveränität gefährdet“ beleuchtet haben.

Herausforderungen für Unternehmen

Trotz politischer Fortschritte stehen Unternehmen vor praktischen Hürden auf dem Weg zur digitalen Souveränität:

Vendor-Lock-in
Viele Organisationen sind langfristig an US-Hyperscaler gebunden. Das erschwert den Wechsel zu europäischen Anbietern und erhöht das Risiko für Datenschutzverletzungen – wie wir in unserem Beitrag zur europäischen Verschlüsselungsdebatte beschrieben haben.

Verschlüsselungs-Schlupflöcher
Gesetzesinitiativen in den USA und der EU, die Hintertüren oder das Scannen privater Nachrichten vorsehen, gefährden sichere Kommunikation. Dazu zählen der Lawful Access to Encrypted Data Act und der europäische ChatControl-Vorschlag.

Compliance-Lücken
Der Betrieb über mehrere Rechtsräume hinweg führt zu komplexen Anforderungen. In hybriden oder Multi-Cloud-Umgebungen ist oft unklar, wer auf welche Daten zugreifen darf. Viele Unternehmen fehlt es an Kontrolle oder technischen Mitteln, um sicherzustellen, dass sensible Informationen innerhalb Europas bleiben.

Praktische Schritte zur Souveränität

Europäische Unternehmen können konkrete Maßnahmen ergreifen, um digitale Souveränität zu erreichen und Compliance zu stärken:

Selbst gehostete Lösungen
Organisationen – insbesondere in sensiblen Branchen – können eigene Server betreiben und so die vollständige Kontrolle über ihre Daten behalten. Die Speicherung vor Ort oder in geprüften, privaten Rechenzentren gewährleistet maximale Datensicherheit.

Europäische Cloud-Anbieter wählen
Immer mehr Unternehmen setzen auf EU-basierte Cloud-Plattformen wie OVHcloud, Hetzner, Scaleway, STACKIT, UpCloud, Exoscale und Open Telekom Cloud. Diese Anbieter unterliegen europäischem Recht und erfüllen die DSGVO-Anforderungen.

Europäische Software-Alternativen nutzen
Unternehmen können sich für in Europa entwickelte und gehostete Software entscheiden, um Risiken durch ausländische Überwachungsgesetze zu vermeiden. Eine Übersicht finden Sie in unserem Leitfaden zu europäischen Alternativen zu Big Tech.

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Zero-Trust-Architektur
Organisationen sollten Plattformen einsetzen, die Kommunikation, Dateien und Metadaten konsequent mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Zero-Trust-Prinzipien absichern.

Wie Wire digitale Souveränität unterstützt

Wire hilft Unternehmen und Behörden, vertrauliche Kommunikation zu schützen und gleichzeitig Compliance und Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten. Als in Europa entwickelter Anbieter – empfohlen vom deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) – und vertrauenswürdig für über 1.800 Organisationen, bietet Wire die Kontrolle und Transparenz, die digitale Souveränität erfordert.

  • Serverstandorte in Deutschland mit Backup-Servern in Irland, geschützt vor extraterritorialem Zugriff
  • Bereitstellungsoptionen für On-Premise- oder Private-Cloud-Umgebungen
  • Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nach dem Messaging Layer Security (MLS)-Standard
  • Zero-Trust-Design mit rollenbasierten Zugriffskontrollen
  • Konformität mit EU-Regulierungen wie ISO 27001, ISO 27701 und NIS2-Vorgaben

Wire vereint unternehmensgerechte Zusammenarbeit mit europäischem Datenschutz – und ermöglicht Organisationen, ohne Kompromisse zu kollaborieren.

Fazit

Europas Bewegung für digitale Souveränität gewinnt an Tempo. Unternehmen, die jetzt in souveräne Infrastruktur, europäische Cloud-Anbieter und sichere Kommunikationslösungen investieren, stärken ihre Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit.

Eine sichere, compliant und in Europa entwickelte Plattform wie Wire hilft Organisationen, sensible Daten zu schützen, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und digitale Unabhängigkeit zu fördern. Kontaktieren Sie unser Team, um mehr zu erfahren.

Wire

Wire steht für sichere Kommunikation. Wir unterstützen Unternehmen und Behörden mit fundiertem Wissen, um das zu schützen, was wirklich zählt. Bleiben Sie informiert über Branchentrends, neue Compliance-Anforderungen und bewährte Methoden für sichere digitale Kommunikation.

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